Charles Dickens Blomberg ~ Der außergewöhnliche weihnachtliche Markt
Einmal im Jahr wird die Blomberger Innenstadt in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt, in die Zeit des englischen Schriftstellers Charles Dickens. Dickens, dessen Werke „David Copperfield“, „Bleak House“, „Große Erwartungen“ und „Dombey und Sohn“ im Jahr 2015 von 82 internationalen Literaturkritikern und -wissenschaftlern zu den bedeutendsten britischen Romanen gewählt wurden, ist in Deutschland gerade für „Oliver Twist“ oder „A Christmas Carol“ bekannt geworden. Und genau um diese Zeit geht es, wenn die Mitglieder der Kulturwerkstatt die ohnehin schon wunderschöne Altstadt mit ihren tollen Fachwerkbauten am dritten Advent in Blomberg in ein historisches Gewand einkleiden.
Zahlreiche Händler, die ihre Verkaufsstände mit viel Liebe zum Detail dekoriert haben und selbst in geschichtlicher Kleidung anzutreffen sind, bieten auf altertümliche Art ihre Waren feil. Ferner gibt es für Freunde der Kulinarik ein reichhaltiges und besonderes Angebot an Speisen und Getränken.
Aber natürlich handelt es sich keinesfalls um eine reine Verkaufsveranstaltung. Zahlreiche Sänger, gleich ob in Gruppen oder als Einzelkünstler, lassen in den Blomberger Gassen weihnachtliches Liedgut erklingen. Kinderbanden verunsichern die Straßen, durch die nicht selten ein misslauniger Ebenezer Scrooge schlendert und zunächst „schlechte Stimmung“ verbreitet. Die Geister der Weihnacht verteilen sich in der Stadt und die Whitechapel Gazette erstellt echt unechte Schuldscheine oder Adelstitel. Dazu sorgen Kleinkünstler und Walk-Acts für Kurzweil und Unterhaltung.
Was in der Stadt natürlich ebenfalls nicht fehlen darf sind die Freudenmädchen, die zur Aktionszeit von ihrem Luden mit „nur fünf Pfund die Viertelstand“ werbewirksam angepriesen werden.
Ein absolut abwechslungsreiches Programm, welches die historische Kulisse einfach ganz wunderbar untermalt. Blomberg ist laut vieler Touristen immer eine Reise wert, bestimmt aber am dritten Advent, wenn sich unzählige Blomberger und auch Besucher aus Nah und fern in ihre Kleidung vergangener Tage einkleiden.
Gäste sind immer willkommen, gleich ob verkleidet oder nicht. Aber „Gäste“? Viele sind im Laufe der Jahre selbst zu einem Teil der Veranstaltung geworden, einer Veranstaltung, die wächst und wächst und wächst.